Yoga-Schulung

Sitadevi Yogendra:   Yoga  für Frauen
Sitadevi Yogendra: Yoga für Frauen

Körperübungen (asanas) und mehr:

 

Philosophie

Wissen
Anwendung

Asanas

Kriyas  

Mother Sitadevi Yogendra setzte sich als erste Frau für Yoga für Frauen ein. Ihr Werk "Yoga - Physical Education for Women" erschien bereits 1934 (damals unter dem Titel "Easy Postures for Women").


Yoga wird heute auf  der bewussten Ebene durch Informationen und Fertigkeiten gelernt. Die körperlichen Übungen des Hatha-Yoga sind im Westen Teil des Alltags geworden. Vernachlässigt hingegen wird die unterbewusste Ausbildung - die acht bhavas. Dies sind Prozesse, die gesunde, subjektive Erfahrungen erzeugen. - Erfahrungen, worauf sich eine gesunde Persönlichkeit aufbauen lässt. Im Vergleich zu den heutigen, materialistischen Ausbildungsweisen geht Yoga tiefer. Als Ergebnis kann im Yoga auf einen umfassenderen Bereich der Persönlichkeit des Menschen geachtet werden, als bei andersartigen Anstrengungen mit dem Zweck der Selbstentwicklung.

Die Yoga-Schulung baut auf der Erkenntnis auf, dass hinter der menschlichen Existenz ein grösserer Zweck steht. Yoga-Schulung unterstützt diesen Prozess der menschlichen Entwicklung. Sie vermittelt uns reiche Erfahrungen und an Erfahrung geprüfte Erklärungen bezüglich des ganzheitlichen Prozesses der Yoga-Schulung. Die yogische Einstellung kann einen verständnis- und bedeutungsvolleren Hintergrund abgeben als Ansätze, die Erziehung einseitig psychologisch oder spirituell verstehen. Warum?

 

Philosophie

 

Das liegt daran, dass Yoga einerseits die grossen Pläne und Entwürfe für die uns umgebende Realität anerkennt und anderseits Verfahren hervorgebracht hat, die in Harmonie zu diesen Plänen stehen und die sich an diese höheren Ziele richten. Mahat (das Grosse) beinhaltet in seinem kosmischen Aspekt den ganzen Plan der menschlichen Entwicklung.
Der mikrokosmische buddhi (die Gesamtheit der Persönlichkeit) beinhaltet die acht Eigenschaften (bhavas), die bei der Entwicklung und Erziehung von Individuen hilfreich sind. Die Samkhya-Sutren gehen auf die Komponenten unserer Persönlichkeit ein: Rechtes Verhalten, Wissen (äusseres und inneres Wissen), perfekte Objektivität und Stärke.
Sie gründen in buddhi als ihrer materiellen Ursache. Einzig buddhi
ist das Produkt von transzendentalem sattva (dem Lichten).

 

Inneres "Wissen":
Lebensverständnis und Weisheit sind wegweisend zur Befreiung von Konflikten und psychischen Schmerzen.

Unsere anderen, negativen Eigenschaften sind: Böswilliges Verhalten, Unwissenheit, übermässige Subjektivität und Schwäche. Der Unterschied der Produkte entspricht der unterschiedlichen Beteiligung der verschiedenen Ursachen.

 


Anwendung

Körperbewusstsein:  Es waren als erste die Inder, die vor 4 Jahrtausenden die Uebungen der Körperbewusstheit in Wechselbeziehung zum Menschen gebracht haben.

Die bekannten Körperhaltungen (asanas) werden daher nicht mit dem ganzen Yoga-System gleichgesetzt. Ebenfalls nicht mit sportlichem Wettkampf oder Gymnastik. Wesentlich ist, die asanas in Bezug zum ganzheitlichen Gesundungsprozess des Menschen zu sehen.

Die unten beschriebenden yogischen Prozesse beruhen auf einer achtzigjährigen Erfahrung des Yoga Institutes, Santa Cruz, Mumbai, Indien mit Schulkindern und Erwachsenen. Dieselben Verfahren werden seit mehr als 20 Jahren an meiner Yoga-Schule in Bern angewendet. Die Ergebnisse sind sehr befriedigend.

 

sukhasana
sukhasana

Asanas (Körperhaltungen)

 

Sukhasana - Die "Leichte Haltung"
Sitze aufrecht. Beuge die Beine und kreuze sie (Schneidersitz). Die Hände liegen auf den Knien auf. Versuche die natürliche Atmung zu spüren und zu beobachten, möglichst ohne diese willentlich zu beeinflussen.

So geübt ist es möglich, Harmonie, Frieden und Ausgeglichenheit im ganzen Organismus zu schaffen. Emotionen werden beruhigt und der Geist auf innere Betrachtung eingestellt.

 

Entsprechend der Entwicklungsstufe können auch bei Kindern graduell
Techniken wie sukhasana und weitere meditative Stellungen eingeführt
werden. Das erworbene Gefühl der Ruhe und des Friedens könnte bei den Kindern vermehrt gestärkt werden, indem man mit ihnen ins Grüne geht und
ermöglicht, dass sie von der Natur durchdrungen werden, bis sie sich mit
ihr eins fühlen.

 

Kriyas  (Innere Reinigungen)  und Selbstvertrauen


Ein Gefühl der Harmonie mit dem Leben in seiner ganzen Weite zu kreieren ist eine grosse Hilfe. Ebenso hilfreich ist das Vertrauen und Aufbauen auf die fünf Elemente; Äther, Luft, Feuer, Wasser und Erde. Dies betrifft auch die Ebene der körperlichen Gesundheit und des mentalen Friedens.

Der Tag kann beginnen, indem man sich das Wasserelement zum Säubern und Reinigen zunutze macht. Oder die Sonne, indem man beobachtet, wie sich der Körper aufwärmt. Oder die Luft, zur reinigenden inneren Reibung, usw. Man sieht in der Sonne, der Luft und dem Wasser mehr als bloss bedeutungslose Kräfte, denen wir im Leben begegnen. Sie sind die Essenz unserer Welt und wir müssen sie verstehen und mit ihnen in Harmonie leben.

Dieses umfassende Denken erzeugt eine grössere Sicht des Lebens und wir ziehen daraus viel Stärke und Vertrauen. Der traditionelle Yogi ist sich der Existenz der Natur um ihn herum ständig bewusst und er gründet sein Leben auf Harmonie mit diesen natürlichen Kräften.

Das Selbst-Konzept C.G. Jungs umfasst alle anderen Systeme oder Konstellationen um die eigene Persönlichkeit herum; dies stiftet Einheit und Stärke.

Kriyas wie die Nasenspülung (jalaneti), Ventilation des Atems (kapalabhati) und die Augenübung (trataka) könnten regelmässig angewendet werden, um sich sauber zu fühlen, mit dem Körper in Kontakt zu bleiben und die Grenzen des Konzepts zu verstehen, welches den Körper als die Ganzheit der Person auffasst. Denn der Körper ist nicht das ganze "Ich".

 

Augenübung oder trataka
Das Fixieren der Augen auf ein Kerzenlicht und andere trataka-Techniken (wie das Beschreiben eines Kreises mit den Augen) sollten Sie zu Beginn unter der Anleitung Ihres Yoga-Lehrers oder Ihrer Yoga-Lehrerin ausüben.
(Textasuszug: "Ganzheitlicher Yoga II" Robert Jordi und Yoga Institute
Santa Cruz, Mumbai)

 

 

Literatur:

    * Ganzheitlicher Yoga I:  Körperübungen /(Asanas)/,Atmung, Ernährung.
      Autoren: Robert Jordi und Hannes Huber.
    * Ganzheitlicher Yoga II:  Yoga-Schulung; ein systematisches
      Lernprogramm.
      Autoren: Yoga-Institut, Santa Cruz. Herausgeber: Robert Jordi

    * Ganzheitlicher Yoga III:  Der Atem; Pranayama - leicht gemacht.
      Autoren: Robert Jordi; nach den Unterlagen des Yoga Institute

      Santa Cruz, Mumbai


Die Skripten sind erhältlich bei:

Robert Jordi, Brunnmattstrasse 71, 3007  Bern,
E-Mail: rjordi@vtxmail.ch